1863 geboren am 23. Februar in Sanok/Galizien
1870 Übersiedlung mit ihren Eltern Saul und Klara Pineles nach Wien und danach Oberwaltersdorf
1881 Erster Maluntericht beim Bildhauer Josef Raab, anschließend beim Maler Alois Delug
1885 Malunterricht bei Ludwig Herterich in München
1890 Rückkehr nach Wien
1896 Heirat mit Dr. Phil et Med. Hugo Koller (1867 – 1948)Gemeinsame* Übersiedlung nach Hallein, bzw. nach Nürnberg. Der Ehe entspringen zwei Kinder, Rupert (1896 – 1976) und Silvia (1898 – 1966)
1902 Rückkehr nach Wien. Intensive Hinwendung zum Secessionismus. Enger künstlerischer und gesellschaftlicher Kontakt mit Gustav Klimt, Architekt Josef Hoffmann, Kolo Moser, Adolf Böhm und vielen anderen, auch darstellenden Künstlern.
1911 Gemeinsam mit Heinrich Schröder Einzelausstellung in der Galerie Miethke
1912 Umbau der Fabrik ihres Vaters in ein Gut zu Oberwaltersdorf
1916 Enger Kontakt mit Egon Schiele
1918 Fruchtbarer Austausch mit einer neuen Künstlergeneration, insbesondere mit Anton Faistauer, Albert Paris Gütersloh und Franz Zülow
1921 Orientierung an Carl Hofer und Auseiandersetzung mit neusachlichen Tendenzen in Deutschland
1934 Tod am 24. April 1934
Koller-Pinell gehört zu Beginn des 20. Jahrhunderts ganz zum engen Kreis um Gustav Klimt. Sie gilt zudem als Förderin von Egon Schiele. Im Gegensatz zu der exakten und durchkonstruierten Gestaltung in den Werken vieler Secessionisten, überzeugt in ihren Bildern das spontane Wesen freier Eigenwilligkeit.
Haus Koller
1793 verkaufte die Herrschaft die Getreidemühle an Müllermeister Paradeiser
1825 Umwandlung in eine Papiermühle
1882 Kauf durch den jüdischen Baumeister Saul Pineles. Erzeugung von schweren Textilien, besonders Pferdedecken (Kotzen)
1898 Installierung eines Elektrizitätswerk durch seinen Schwiegersohn Dr. Hugo Koller
1903 Nach dem Tod von Saul Pineles erwarben die Kollers die Fabrik. Der Betrieb wurde stillgelegt, das E- Werk wurde zur Haupterwerbsquelle der Familie.
1912 Umbau der Fabrik durch den Freund der Familie Architekt Josef Hoffmann, nach den Wünschen der Kollers. Der Kunstgewerbler Kolo Moser schafft die in ihrer Klarheit einzigartige Jugendstileinrichtung. Das Haus der Kollers wird zu einem Zentrum der Wiener Gesellschaft. In Oberwaltersdorf treffen sich Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Egon Schiele u.v.a. Er zählt zu den besonderen Eigenarten des Lebens, dass derartige Kostbarkeiten nur allzu oft schon in der zweiten Generation wieder zerfallen. Der Sohn Rupert, der in seinem Leben keine glückliche Hand hatte, verkaufte nach dem Tod des Vaters 1948, langsam und systematisch Stück für Stück aus diesem kostbaren Haus. Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz.